Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Versmold

Abendmahl

Bei uns sind alle Getauften zum Abendmahl eingeladen. Das gilt auch für Kinder, wenn ihnen bereits kindgemäß die Bedeutung des Abendmahls vermittelt wurde. In unserer Gemeinde geschieht das in der Kinderkirche und bei Konfi³. Auch Angehörige anderer Konfessionen sind eingeladen.

In unserer Gemeinde wird das Abendmahl mit Traubensaft und glutenfreien Oblaten gefeiert. In der Petri-Kirche immer am 2. Sonntag im Monat und an besonderen Festen. Wann in den Stadtteilen Abendmahlsgottesdienste stattfinden, entnehmen Sie bitte dem Predigtplan.

Das Abendmahl ist wie die Taufe ein Sakrament. Also ein Bestandteil des Gottesdienstes, bei dem sich die biblische Verheißung mit einem sinnlichen Element verbindet. So entsteht ein heilsames Zeichen von Gottes Treue. Bei der Taufe ist das sinnliche Element das Wasser, beim Abendmahl Brot und Wein/Traubensaft. Während die Taufe ein für allemal die Gemeinschaft eines Menschen mit Gott bekräftigt, kann die Stärkung durch das Abendmahl immer wieder genossen werden.

Bedeutung

An vier Begriffen kann die Bedeutung des Abendmahls deutlich werden: Erinnerung und Opfer, Dank und Gemeinschaft.

  • Erinnerung Christen erinnern sich bei der Feier des Abendmahls an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern. Aber die Erinnerung reicht noch weiter zurück. Jesus und die Seinen feierten damals als Juden das Passafest. Sie nahmen die besonderen Festspeisen zu sich. Dazu gehören ungesäuertes Brot, Wein und Lammfleisch.
    Am Passafest erinnern sich jüdische Menschen an das Grunderlebnis ihres Glaubens: an die Befreiung ihres Volkes aus Sklaverei und Gefangenschaft in Ägypten, an den Beginn ihres neuen Lebens in Freiheit, im "Gelobten Land".
    Christen erinnern sich im Abendmahl ebenfalls an das Grunderlebnis ihres Glaubens: die österliche Befreiung von der Macht des Todes und die Hoffnung auf ein neues Leben in Freiheit und Liebe.

  • Opfer Das Opfer ist ein problematischer Begriff. Immer wieder sind Opfer und Opferbereitschaft von Menschen missbraucht worden. Lange herrschte die Vorstellung, Menschen müssten Opfer bringen, um Gott oder die Götter zu besänftigen.
    Nach evangelischer Überzeugung müssen Menschen Gott keine Opfer bringen – sei denn, man bezeichnet Lob und Dank als Opfer. Das Opferbringen ist durch den Tod von Jesus ein für allemal erledigt.
    Jesus wurde als unschuldiger Mensch hingerichtet. Er wurde zum Opfer menschlicher Ungerechtigkeit. Sein Blut wurde vergossen wie das Blut der unschuldigen Opferlämmer am Passafest. Aber am Ostertag begann eine neue Hoffnung: Gott hat Jesus auferweckt, hat ihn durch den Tod hindurch in ein neues Leben geführt.

  • Dank "Eucharistie" heißt Dank. Im Abendmahl danken Christinnen und Christen für die Hoffnung, die seit Ostern in der Welt ist. Diese Hoffnung besagt: Jesus ist nicht für sich alleine durch den Tod in Gottes neues Leben gelangt. Sondern er hat dieses Leben für alle eröffnet, die sich ihm anvertrauen. Keine menschliche Schuld kann mehr trennen von Gott. Ihm verdanken wir schlechthin alles in unserem Leben. Das Abendmahl hilft, sich dieser Hoffnung zu vergewissern.

  • Gemeinschaft "Communio" bedeutet Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft kann in jeder Abendmahlsfeier erlebt werden: Alle, die gemeinsam feiern, sind miteinander verbunden. Und sie sind verbunden mit Jesus, mit Gott. Denn er hat zugesagt, im Abendmahl gegenwärtig zu sein: "Das ist mein Leib. Das ist mein Blut des Bundes." Gott verbindet, Gott verbündet sich mit uns.

Jesu letztes Abendmahl

Am ersten Tag der Ungesäuerten Brote, als man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu Jesus: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst? Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen und vorbereitet ist; dort richtet für uns zu. Und die Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.

Und am Abend kam er mit den Zwölfen. [...] Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes.

aus dem Evangelium nach Markus, 14. Kapitel

Quellenhinweis – Grafik: Pfeffer